h:De:Bordnetz
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Hardware Verbindung
Diese Seite beschreibt wie man Daten aus dem Bordnetz auf dem Laptop sammeln kann.
Die dringenste Frage ist meistens: Wie verbinde ich meine bestehende Infrastruktur mit dem Laptop/Smartphone. Die kurze Antwort ist: Jeder Hersteller hat unterschiedliche Stecker, kann aber meistens auch mit einem der standardisierten Protokolle umgehen. Welche Geräte wie am besten zu verbinden sind wird je nach Hersteller in den folgenden Abschnitten erläutert. Es wird erst auf die Computerschnittstellen eingegangen und dann auf die Schnittstellen des Bordnetzes, da diese unterschiedlich funktionieren.
Laptop/Smartphone Schnittstellen
Je nach Computer gibt es hier unterschiedliche Schnittstellen. Einige davon sind Funkverbindungen.
Serielle Schnittstelle
Diese Schnittstelle ist unter dem Schnittstellennamen RS-232 oder COM Schnittstelle bekannt.
Stecker
Der Stecker am Computer ist meistens ein männlicher 9-poliger Stecker, so dass ein weiblicher Stecker auf Kabelseite benötigt wird. Aktuelle Computer besitzen meistens keinen Stecker mehr für diese Schnittstelle, da sie für heutige Anforderungen zu groß ist. Computer ca. aus dem Jahr 2008 und davor könnten diese Schnittstelle noch besitzen.
Übertragung
Die Daten werden byteweise über diese Schnittstelle übertragen, das heißt jedes Byte muss üblicherweise einzelnd vom Prozessor verarbeitet werden, sobald es ankommt.
USB (Universal Serial Bus)
Diese Schnittstelle wurde als Nachfolger der seriellen Schnittstelle entwickelt und sollte den Platzbedarf reduzieren und die Übertragungsgeschwindigkeit erhöhen.
Stecker
Die verbreitesten Stecker am Laptop sind Stecker vom Typ A. Smartphones haben heutzutage häufig den Mirco USB Stecker. Kleinere Geräte nutzen häufig den Mini USB Stecker, der sich zwischen diesen zwei Steckern einreiht.
Übertragung
Die Übertragung der Daten von Sensoren erfolgt über eine Simulation der vorher beschreibenen seriellen Schnittstelle. Ein Hardwaretreiber des Geräts simuliert im Laptop einen COM Port über den die Übertragung läuft. Smartphones haben hier das Problem, dass es für sie meistens keine Hardware Treiber für die extern angeschlossenen Sensoren gibt, so dass sie nicht in der Lage sind die Daten auszulesen.
Bluetooth
Diese Schnittstelle ist eine drahtlose Funkverbindung, die in der Lage ist ebenfalls seriell Daten über kurze Strecken (ca. 10m) auszutauschen. Stecker gibt es daher keine, jedoch kann man meist am Bluetooth Logo auf der Verpackung oder dem Gerät erkennen, ob es diese Übertragung unterstützt wird. Die Schnittstelle bietet unterschiedliche Transfermodi an, die jedoch nicht von jedem Gerät unterstützt werden. Sie heißen Profile. Zum Einsatz kommt das meistens RFCOMM Profil, was wiederum eine serielle Übertragung von Daten ist. Ein IPOD unterstützt dieses Profil beispielsweise nicht, jedoch sind andere vollwertige Smartphones damit ausgestattet.
Ethernet/IP/TCP/UDP
Ethernet ist inzwischen ein Synonym für "Netzwerkverbindung" geworden. Der Hauptanteil an Datenaustausch im Internet entfällt auf diese weit verbreitete Schnittstelle. Sie überträgt Daten paketorientiert, d.h. mehrere Bytes werden zu einem Block zusammengefasst und übertragen.
WLAN (Wireless Local Area Network
Viele Smartphones und Computer unterstützen inzwischen das drahtlose Netzwerkprotokoll. Es basiert technisch auf Ethernet und ermöglicht auch hohe Bandbreiten bei paketorientierter Datenübertragung.
Hersteller
Die Hersteller berufen sich gerne auf Standardkonformität, die häufig nur in Teilen gegeben ist. Häufig gibt es Variationen beim Protokoll oder bei den Steckersystemen. Über die Ursache kann spekuliert werden. Da Standardisierungen meist langwierig sind, der Hersteller jedoch Lösungen für den Markt braucht besteht nicht immer die Möglichkeit auf eine Standardisierung zu warten. Der Kunde ist der leidtragende, da er teure Adapterkabel kaufen muss, um mit dem quasi einheitlichen Standard Geräte anderer Hersteller anzuschließen.
Raymarine Protokolle
Raymarine Geräte wurden auf vielen europäischen Booten verbaut, auch weil große Serienherstelle wie Bavaria bis vor kurzem standardmässig auf diese Hersteller zurückgriffen.
SeaTalk
SeaTalk ist ein von Raymarine entwickeltes eigenständiges serielles Protokoll, welches von Sensoren genutzt wird um Daten auszutauschen. Eine sehr gute englische technische Referenz findet sich hier. Es lässt sich technisch wie hier beschrieben an eine RS-232 Schnittstelle koppeln. Die übertragenenen Daten lassen sich jedoch nicht mit Standardsoftware auslesen, da diese meistens auf NMEA-0183 basiert und SeaTalk nicht versteht. Technisch kann hier ein Protokollkonverter eingesetzt werden, den zwar auch ein normaler Computer übernehmen könnte, jedoch auch von Raymarine als eigenes Gerät angeboten wird.
SeaTalk Stecker
SeaTalk 2
SeaTalk NG (Next Generation)
SeaTalk NG ist ein auf NMEA 2000/CAN basiertes paketorientiertes Protokoll, welches eine höhere Bandbreite (250kbit) ermöglicht als SeaTalk. Die Geräte werden in einer Reihe mit Stichleitungen via T-Stücken verbunden. An beiden Enden des Busses müssen sogenannte Terminatoren aufgesteckt sein, um ein funktionierendes Bussystem zu erhalten. Datentechnisch werden die standardisierten NMEA 2000 / CAN Nachrichten verschickt. Eine Anbindung an den PC kann über einen Raymarine eigenen Konverter erfolgen. Alternativ kauft man sich ein Adapterkabel von Raymarine, welches das Backbone Kabel auf Standard NMEA 2000 Verkabelung umrüstet und schließt dort einen NMEA 2000 zu USB oder Bluetooth oder WLAN oder ... an. Der Actisense NGT-1 bietet die notwendige Funktionalität. Allerdings muss bedacht werden, dass man dann ein zweites NMEA 2000 zu SeaTalk NG Adapterkabel mit gegensätzlichem PinOut (männlich/weiblich) braucht ODER einen Standard NMEA 2000 Stecker-Terminator benötigt, um den Bus korrekt abzuschließen.
SeaTalk NG Steckersystem
Raymarine hat ein eigenes farbkodiertes Steckersystem für das Bussystem entwickelt. Backbone Kabel, Terminatoren, Stecker und Buchsen sind blau markiert. Spur Kabel, Stecker und Buchsen sind weiß markiert. SeaTalk auf SeaTalkng Konverter Kabel, Stecker und Buchsen sind gelb markiert. SeaTalk NG Spannungskabel sind rot markiert.
SeaTalk HS (High Speed)
SeaTalk HS ist ein Ethernet basiertes Protokoll welches eingesetzt wird, wenn die Bandbreite des CAN Busses / SeaTalk NG nicht mehr ausreicht. Beispiele sind das Verbinden zweier Raymarine Anzeigen. Von diesem Protokoll ist bisher nur wenig bekannt, außer dass es auf Ethernet basiert. Es sind keine bisher keine Rückwärtsübersetzungen des Protkolls bekannt, die dokumentiert sind. Wahrscheinlich ist jedoch, dass es ebenfalls ein IP basiertes Protokoll ist.